Biodiversitätsparadies zwischen Niesen und Thunersee

Permakultur Schwarzenbach

Wir sind natur

Was ist Permakultur?

Permakultur ist der Weg mit Natur, Tier und Mensch
– E. Schmid, Permakultur Designer i.A.

Eine Landwirtschaft, die bleibt

Stellen Sie sich einen Garten vor, der Jahr für Jahr üppiger wird, ohne dass Sie jedes Frühjahr von vorne beginnen müssen. Einen Hof, wo der Boden fruchtbarer wird, je länger Sie ihn bewirtschaften. Eine Landschaft, in der jede Pflanze, jedes Tier seinen Platz hat und zum grossen Ganzen beiträgt. Das ist Permakultur – «permanent agriculture», eine Landwirtschaft, die bleibt.

In den 1970er-Jahren beobachteten die Australier Bill Mollison und David Holmgren, wie industrielle Landwirtschaft Böden auslaugte und Ökosysteme zerstörte. Sie fragten sich: Was wäre, wenn wir von der Natur lernen würden, statt gegen sie zu arbeiten? So entstand die Permakultur – heute eine weltweite Bewegung, die auch hier in der Region Thunersee lebendig wird.

Das grosse Vorbild: Der Wald

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass niemand einen Wald düngt, giesst oder jätet – und er trotzdem seit Jahrtausenden prächtig gedeiht? Der Wald ist unser grösster Lehrmeister. Er zeigt uns, wie Leben in perfekter Balance funktioniert: Abgefallene Blätter werden zu Humus, Bäume spenden Schatten und speichern Wasser, unzählige Lebewesen arbeiten zusammen, jedes erfüllt seine Rolle.

Genau diese Weisheit übertragen wir auf unseren Hof. Wir schaffen Systeme, die sich selbst erhalten und dabei immer reicher werden – an Boden, an Vielfalt, an Leben. Ein gut gestalteter Permakultur-Garten ist wie ein junger Wald: Anfangs braucht er Aufmerksamkeit, doch je mehr er wächst, desto mehr gibt er zurück, während der Arbeitsaufwand sinkt.

Zwischen Himmel und Erde: Die Magie des Waldgartens & Agroforst

Im Herzen der Permakultur liegt ein besonderes Konzept: der Waldgarten & Agroforst. Hier wachsen nicht Monokulturen in Reihen, sondern das Leben entfaltet sich in sieben Schichten – von den Wurzeln tief in der Erde bis zu den Kronen der Obstbäume, die in den Himmel ragen.

Ganz oben spenden alte Apfel- und Birnbäume Schatten und Früchte. Darunter gedeihen Haselnüsse und junge Kirschen. In der nächsten Etage leuchten Johannisbeeren und Himbeeren zwischen duftenden Kräutern. Erdbeeren kriechen über den Boden, während darunter Zwiebeln und Kartoffeln wachsen. Und über allem ranken sich Bohnen und Weintrauben dem Licht entgegen. Sieben Ernten auf derselben Fläche – und das Jahr für Jahr, ohne jährliche Aussaat, fast ohne Arbeit.

Die Weisheit der drei Ethiken

Drei einfache Prinzipien leiten jeden unserer Schritte: Sorge für die Erde, sorge für die Menschen, teile gerecht. Diese drei Säulen tragen unsere gesamte Arbeit. Wenn wir den Boden pflegen, pflegen wir die Grundlage allen Lebens. Wenn wir gesunde Lebensmittel erzeugen, sorgen wir für uns und unsere Gemeinschaft. Wenn wir fair teilen und bewusst konsumieren, schaffen wir eine Zukunft für kommende Generationen.

Der lebendige Boden – unser grösster Schatz

Unter unseren Füssen, verborgen im Dunkeln, pulsiert ein Universum des Lebens. Ein einziger Teelöffel gesunder Erde enthält mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde leben. Diese Milliarden winziger Helfer – Bakterien, Pilze, Würmer – verwandeln Abfall in fruchtbaren Humus, speichern Wasser und Nährstoffe, schützen Pflanzen vor Krankheiten.

In der konventionellen Landwirtschaft wird dieser lebendige Boden oft totgepflügt, mit Chemie behandelt, ausgelaugt. In der Permakultur tun wir das Gegenteil: Wir füttern den Boden mit Kompost und Mulch, lassen ihn ungestört ruhen, pflanzen vielfältig. Der Boden dankt es uns – er wird jedes Jahr dunkler, krümeliger, lebendiger. Und ein lebendiger Boden ist nicht nur produktiv, er bindet auch CO₂ aus der Atmosphäre und hilft so, das Klima zu schützen.

Wenn Pflanzen zusammenarbeiten

Die Natur kennt keine Einzelkämpfer. Jede Pflanze, jedes Tier ist eingebettet in ein Netzwerk von Beziehungen. In der Permakultur nennen wir solche Pflanzengemeinschaften «Gilden» – Teams, in denen jeder seinen Beitrag leistet.

Die indigenen Völker Amerikas kannten bereits die «Drei Schwestern»: Mais wächst hoch und bietet den Bohnen eine Rankhilfe. Die Bohnen holen Stickstoff aus der Luft und düngen damit Mais und Kürbis. Der Kürbis breitet seine grossen Blätter aus, hält den Boden feucht und fern von Unkraut. Drei Pflanzen, die alleine gut wachsen würden – zusammen aber gedeihen sie prächtig.

Rund um unsere Obstbäume pflanzen wir ähnliche Gemeinschaften: Klee und Lupinen düngen, Beinwell holt Nährstoffe aus der Tiefe, Ringelblumen und Borretsch locken Bienen an, Erdbeeren bedecken den Boden. Der Obstbaum steht im Zentrum eines kleinen Ökosystems, das sich gegenseitig stärkt.

Wasser – das flüssige Gold

In Zeiten, wo Sommer heisser und trockener werden, ist Wasser unser kostbarstes Gut. Statt es einfach abfliessen zu lassen, fangen wir jeden Tropfen Regen auf, speichern ihn, lassen ihn langsam durch die Landschaft wandern. Swales – flache Gräben entlang der Höhenlinien – bremsen das Wasser, lassen es versickern statt davonrennen. Teiche speichern es für trockene Zeiten und schaffen nebenbei Lebensraum für Frösche, Libellen und Wasservögel.

Mulch auf den Beeten wirkt wie eine schützende Decke: Er hält die Feuchtigkeit im Boden, auch wenn die Sonne brennt. So brauchen wir kaum zu giessen, selbst im Hochsommer. Das Wasser, das wir haben, nutzen wir mehrfach – es fliesst vom Dach in die Zisterne, tränkt die Beete, sickert ins Grundwasser. Nichts geht verloren.

Permakultur in Zeiten des Wandels

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Der Klimawandel ist keine ferne Bedrohung mehr – wir spüren ihn in jedem heissen Sommer, in jedem Starkregen, in jeder verschobenen Blütezeit. Doch Permakultur ist mehr als eine Antwort auf die Krise – sie ist eine Chance.

Wo konventionelle Monokulturen versagen, bleiben diverse Permakultur-Systeme stabil. Wenn eine Ernte durch Trockenheit leidet, tragen andere Pflanzen trotzdem Früchte. Gesunde Böden speichern Wasser wie ein Schwamm und halten auch Starkregen stand. Und während industrielle Landwirtschaft CO₂ freisetzt, bindet Permakultur es im Boden – jeder Permakultur-Garten ist ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz.

Von der Philosophie zur gelebten Praxis

Permakultur ist keine starre Methode mit festen Regeln. Sie ist ein Denkwerkzeug, eine Art, die Welt zu sehen. Zwölf Gestaltungsprinzipien leiten uns dabei: Beobachte, bevor du handelst. Sammle und speichere Energie. Produziere keinen Abfall – denn Abfall ist nur eine Ressource am falschen Ort. Schätze Vielfalt. Reagiere kreativ auf Veränderung.

Diese Prinzipien gelten nicht nur für den Garten. Sie prägen, wie wir bauen, wie wir wirtschaften, wie wir als Gemeinschaft zusammenleben. Permakultur ist eine Lebenshaltung – ein Weg, im Einklang mit der Natur zu leben, statt sie zu beherrschen.

Mehr als Gartenbau

Was als Antwort auf die Krise der industriellen Landwirtschaft begann, hat sich zu etwas Grösserem entwickelt. Heute gibt es soziale Permakultur, die sich mit Gemeinschaftsbildung und fairer Entscheidungsfindung beschäftigt. Ökonomische Permakultur fördert regionale Wirtschaftskreisläufe und solidarische Landwirtschaft. Beim Bauen inspiriert Permakultur zu Häusern, die mit der Natur atmen, Energie speichern, Teil der Landschaft werden.

Die Transition-Town-Bewegung, die aus der Permakultur entstand, zeigt: Ganze Städte und Gemeinden können nach diesen Prinzipien gestaltet werden. Auch in der Schweiz wächst eine lebendige Permakultur-Gemeinschaft, die zeigt, dass ein anderer Weg möglich ist.

Willkommen in der Zukunft – hier am Thunersee

Permakultur ist keine Rückkehr in die Vergangenheit. Sie verbindet uraltes Wissen mit modernster Wissenschaft, traditionelle Weisheit mit innovativen Lösungen. Sie zeigt, dass Landwirtschaft produktiv und gleichzeitig regenerativ sein kann – dass wir nicht wählen müssen zwischen Ertrag und Ökologie.

Hier in der Region Thunersee, eingebettet in die Schönheit des Berner Oberlands, wird diese Vision lebendig. Aus Theorie wird gelebte Praxis. Aus Prinzipien werden blühende Gärten, fruchtbare Felder, lebendige Gemeinschaften.

Entdecken Sie, wie Landwirtschaft aussieht, wenn sie mit der Natur tanzt statt gegen sie zu kämpfen. Erleben Sie Permakultur – hier, bei uns, am Thunersee.

unsere Vision

Paradiese schaffen für Pflanzen, Tiere und Menschen

Naturnah und biologisch

Sowohl naturnahe als auch biologische Praktiken zielen darauf ab, die Umwelt zu schützen und die Gesundheit von Mensch und Planet zu fördern. Sie sind beide wichtige Aspekte einer nachhaltigen Zukunft. Zusammen genommen, fördern “naturnah” und “biologisch” einen nachhaltigen und respektvollen Umgang mit unserer Umwelt. Sie ermutigen uns, Entscheidungen zu treffen, die sowohl für uns als auch für den Planeten gesund sind.

Biodiversität fördern

Der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume, wie Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete, ist entscheidend für die Erhaltung der Biodiversität. Einheimische Pflanzen ziehen eine Vielzahl von einheimischen Insekten, Vögeln und anderen Tieren an. Sie sind oft besser an das lokale Klima und die Bodenbedingungen angepasst, was sie zu einer nachhaltigen Wahl für Gärten und Landschaftsgestaltung macht.

Natur ist unser Lehrer

Die Natur ist in der Tat ein wunderbarer Lehrer, wenn wir nur bereit sind, zuzuhören und zu lernen. Die Natur lehrt uns die Bedeutung von Geduld. Wie ein Samenkorn, das Zeit braucht, um zu einer blühenden Pflanze zu werden, lehrt uns die Natur, dass wichtige Dinge Zeit brauchen, um zu wachsen und sich zu entwickeln.

Offene Fragen?

Kontaktiere uns!

Bis bald!

Name