Biodiversitätsparadies zwischen Niesen und Thunersee
Permakultur Schwarzenbach
Naturnah und biologisch
Garten
Wo Tradition auf Zukunft trifft – am Thunersee beim Rustwald
Es gibt Orte, die Geschichten erzählen. Orte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, wo jede Hand, die den Boden berührt, eine neue Schicht Leben hinzufügt. Unser Hof in Spiez, eingebettet zwischen dem glitzernden Thunersee und dem ruhigen Rustwald, ist so ein Ort.
Eine Geschichte, die weitergeht
Meine Grosseltern haben diesen Hof früh übernommen und mit Herzblut aufgebaut. Jeder Baum, jede Mauer trägt ihre Handschrift. Nach dem Tod meines Grossvaters hätte vieles verloren gehen können – Teile des Landes wurden verpachtet, die Zukunft war ungewiss. Doch der Ursprungshof blieb in Familienhand, verwaltet von der Erbengemeinschaft, behütet und gepflegt.
Vor sieben Jahren haben wir einen neuen Weg eingeschlagen. Wir wollten nicht nur den Hof erhalten, sondern ihn für kommende Generationen aufbauen – lebendiger, vielfältiger, zukunftsfähiger. So wurde aus dem traditionellen Hof ein Permakultur-Projekt, das zeigt: Landwirtschaft kann produktiv und gleichzeitig naturverbunden sein.
Ein Garten voller Leben
Auf einem grossen Bereich des Umschwungs leben wir heute nach Permakultur-Prinzipien. Hier wächst nicht eine Kultur allein, sondern ein ganzes Orchester: Gemüse neben Kräutern, Blumen zwischen Früchten, Wildpflanzen neben Nutzpflanzen. Diese Vielfalt ist kein Zufall – sie ist gewollt, geplant, gepflegt.
Wasser als Lebensader
Das Herzstück unseres Hofs ist das Wasser. Brunnen plätschern, Wasserläufe schlängeln sich durch die Beete, und jeder Tropfen Regen wird aufgefangen. Unser gesamter Permakultur-Bereich wird ausschliesslich mit Regenwasser versorgt – nichts geht verloren, alles wird genutzt. In trockenen Sommern zeigt sich, wie wertvoll diese Systeme sind: Während anderswo gegossen werden muss, speichert unser Boden die Feuchtigkeit wie ein Schwamm.
Die Wasserläufe sind mehr als Bewässerung – sie sind Lebensräume. Libellen tanzen über den Brunnen, Frösche quaken in den feuchten Ecken, und die Vögel kommen zum Trinken. Wasser bringt Leben, und Leben bringt Wasser zurück.
Schichten des Lebens
In unseren Hochbeeten, Flächenkompost-Beeten und Tomatenhäusern wachsen Gemüse und Kräuter in bunter Mischkultur. Die Kräuterspirale windet sich empor – unten die feuchtigkeitsliebenden Pflanzen, oben die mediterranen Kräuter, die Sonne und Trockenheit lieben. Jede Pflanze findet ihren perfekten Platz.
Wildhecken säumen die Grenzen – nicht nur schön anzusehen, sondern voller Leben. Hier nisten Vögel, überwintern Igel, summen Wildbienen. Die alten Trockenmauern bieten Eidechsen Unterschlupf und speichern die Wärme des Tages bis in die Nacht. Jedes Element erfüllt mehrere Funktionen – das ist das Wesen der Permakultur.
Die unsichtbaren Helfer
Unter der Erde arbeitet ein ganzes Universum für uns. Wir betreiben intensive Kompostierung und haben die Kraft der Biokohle entdeckt. Diese uralte Technik, inspiriert von der Terra Preta der Amazonas-Völker, verwandelt organisches Material in einen Bodenschatz, der Jahrhunderte hält. Die Kohle speichert Nährstoffe und Wasser, bietet Mikroorganismen ein Zuhause und bindet CO₂ dauerhaft im Boden.
Unser Kompost ist keine Abfallecke – er ist die Küche des Gartens, wo aus Resten Nahrung für neues Leben wird. Gemüserüstabfälle, Rasenschnitt, Laub, Mist – alles findet seinen Weg zurück in den Kreislauf. Nichts wird verschwendet, alles hat seinen Wert.
Tiere als Teil des Ganzen
Ein Hof ohne Tiere? Für uns undenkbar. Unsere Schafe grasen auf den Wiesen, halten das Gras kurz und düngen gleichzeitig. Die Jungrinder – unsere «Guschtis» – wachsen artgerecht auf, Teil der Landschaft, nicht Maschinen zur Fleischproduktion.
Hoch oben summt es: Unsere Bienen bestäuben nicht nur die Obstbäume und Beerensträucher, sie zeigen uns auch, wie gesund unsere Umgebung ist. Wo Bienen gedeihen, stimmt das Gleichgewicht. Ihr Honig ist ein süsses Geschenk – und ein Zeugnis für die Vielfalt, die hier wächst.
Aus dem Garten ins Gläschen
Was in unseren Beeten wächst, landet nicht nur auf unseren Tellern. Im kleinen Hoflädeli bieten wir ausgewählte Produkte an, die unsere Philosophie widerspiegeln:
Besuchen Sie unser Hoflädeli
Jeden Freitag und Samstag von 13 bis 17 Uhr öffnen wir die Türen unseres kleinen Hoflädelis. Kommen Sie vorbei, schnuppern Sie an den Kräutern, probieren Sie das Gelee, lassen Sie sich inspirieren. Hier gibt es keine Massenware, sondern Handarbeit und Herzblut.
Lernen, erleben, verstehen
Wir glauben daran, dass Wissen geteilt werden muss. Deshalb bieten wir Führungen, Workshops und Kurse an. Ob Sie lernen möchten, wie man einen Waldgarten anlegt, wie Kompostierung funktioniert oder wie man mit Regenwasser einen ganzen Garten versorgt – bei uns können Sie es mit eigenen Händen erfahren.
Unsere Führungen sind keine trockenen Vorträge. Wir gehen gemeinsam durch die Beete, berühren die Pflanzen, riechen die Kräuter, beobachten die Insekten. Wir zeigen, wie Permakultur in der Praxis funktioniert – mit allen Erfolgen, aber auch mit den Herausforderungen und Lernmomenten.
Kinder sind bei uns besonders willkommen. Wo sonst können sie sehen, wie Tomaten wachsen, Bienen Honig machen und Kompost entsteht? Wo sonst dürfen sie mit den Händen in der Erde wühlen, ohne dass jemand schimpft?
Insektenfreundlich aus Überzeugung
Überall hört man vom Insektensterben, vom stillen Frühling, von leeren Wiesen. Bei uns summt, brummt und flattert es. Nicht zufällig – wir schaffen bewusst Lebensräume:
Die Wildhecken blühen gestaffelt vom Frühjahr bis zum Herbst – immer gibt es Nektar, immer Pollen. Die Trockenmauern bieten Ritzen und Spalten für Wildbienen. Totholzhaufen werden zu Hotels für Käfer. Wilde Ecken, wo «Unkraut» wachsen darf, sind Paradiese für Schmetterlinge.
Unsere Blumenwiesen mähen wir spät und abschnittsweise – so finden Insekten immer Rückzugsorte. Die bunten Blumen zwischen Gemüsereihen sind nicht nur schön, sie sind Tankstellen und Kinderstuben für unzählige Insekten.
Wer Insekten schützt, schützt die Grundlage des Lebens. Sie bestäuben unsere Pflanzen, sie sind Nahrung für Vögel, sie bauen Böden auf. Ohne sie gäbe es keinen Garten, keine Ernte, keine Zukunft.
Mischkultur – wenn Pflanzen sich mögen
In der Natur wächst nie eine Pflanze allein. Warum also sollten wir in Reih und Glied anbauen? Unsere Mischkulturen sind bunte Gemeinschaften, in denen sich die Pflanzen gegenseitig helfen:
Tomaten wachsen neben Basilikum – nicht nur geschmacklich eine perfekte Kombination, das Basilikum hält auch Schädlinge fern. Karotten und Zwiebeln stehen Seite an Seite – die Zwiebeln verwirren die Karottenfliege, die Karotten die Zwiebelfliege. Bohnen klettern an Mais empor und düngen ihn, während Kürbis den Boden beschattet.
Diese Partnerschaften sind keine Esoterik, sondern Erfahrungswissen, das sich über Generationen bewährt hat. Mischkultur reduziert Schädlinge, optimiert die Raumnutzung und macht den Garten widerstandsfähiger.
Biodiversität als Lebensversicherung
Vielfalt ist unsere Stärke. Wo viele verschiedene Arten leben, ist das System stabil. Wenn eine Kultur schwächelt, tragen andere trotzdem Früchte. Wenn ein Schädling kommt, finden seine natürlichen Feinde genug Nahrung und halten ihn in Schach.
In unserem Permakultur-Bereich wachsen Dutzende Gemüsesorten, unzählige Kräuter, alte Obstsorten, Wildpflanzen, Zierpflanzen – ein buntes Durcheinander, das perfekt funktioniert. Diese Vielfalt sieht man, riecht man, schmeckt man.
Aber Biodiversität geht tiefer: Im Boden leben Tausende Arten von Bakterien, Pilzen, Würmern. In den Hecken nisten verschiedenste Vogelarten. Auf den Blüten tummeln sich unzählige Insektenarten. Jede spielt ihre Rolle im grossen Ganzen.
Für die kommenden Generationen
Wir bewirtschaften diesen Hof nicht für uns allein. Wir bauen ihn auf für unsere Kinder, unsere Enkel, für Menschen, die wir vielleicht nie kennenlernen werden. Jeder Baum, den wir pflanzen, wird seine Früchte erst in Jahren tragen. Jede Massnahme, die wir ergreifen, denkt Jahrzehnte voraus.
Der Boden, den wir aufbauen, wird mit jedem Jahr fruchtbarer. Die Strukturen, die wir schaffen – Hecken, Mauern, Wasserläufe – werden bleiben und reifen. Das Wissen, das wir sammeln und weitergeben, wird sich verzweigen und wachsen.
Das ist unsere Vision: Ein Hof, der nicht ausgelaugt wird, sondern sich regeneriert. Ein Ort, der zeigt, dass Landwirtschaft bereichernd sein kann – für den Boden, für die Natur, für die Menschen. Ein lebendiges Beispiel dafür, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können.
Willkommen in Spiez – wo Permakultur lebt
Hier am Thunersee, beim Rustwald in Spiez, können Sie erleben, wie Permakultur funktioniert. Nicht in der Theorie, sondern ganz praktisch, mit allen Sinnen. Kommen Sie vorbei, graben Sie Ihre Hände in die Erde, schmecken Sie die Kräuter, hören Sie das Summen der Bienen.
Besuchen Sie unser Hoflädeli, nehmen Sie ein Stück von hier mit nach Hause. Oder buchen Sie eine Führung und lassen Sie sich zeigen, wie Sie selbst – ob im Garten oder auf dem Balkon – nach Permakultur-Prinzipien arbeiten können.
Hoflädeli-Öffnungszeiten:
Freitag & Samstag, 13:00 – 17:00 Uhr
Führungen, Workshops & Kurse:
Siehe Kursprogramm und auf Anfrage – wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Erleben Sie einen Hof, wo Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenwachsen. Wo aus Liebe zur Natur und Respekt vor kommenden Generationen ein blühendes Paradies entsteht.*
Dein Permakultur-Hof in Spiez am Thunersee

unsere Vision
Paradiese schaffen für Pflanzen, Tiere und Menschen
Naturnah und biologisch
Sowohl naturnahe als auch biologische Praktiken zielen darauf ab, die Umwelt zu schützen und die Gesundheit von Mensch und Planet zu fördern. Sie sind beide wichtige Aspekte einer nachhaltigen Zukunft. Zusammen genommen, fördern “naturnah” und “biologisch” einen nachhaltigen und respektvollen Umgang mit unserer Umwelt. Sie ermutigen uns, Entscheidungen zu treffen, die sowohl für uns als auch für den Planeten gesund sind.
Biodiversität fördern
Der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume, wie Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete, ist entscheidend für die Erhaltung der Biodiversität. Einheimische Pflanzen ziehen eine Vielzahl von einheimischen Insekten, Vögeln und anderen Tieren an. Sie sind oft besser an das lokale Klima und die Bodenbedingungen angepasst, was sie zu einer nachhaltigen Wahl für Gärten und Landschaftsgestaltung macht.
Natur ist unser Lehrer
Die Natur ist in der Tat ein wunderbarer Lehrer, wenn wir nur bereit sind, zuzuhören und zu lernen. Die Natur lehrt uns die Bedeutung von Geduld. Wie ein Samenkorn, das Zeit braucht, um zu einer blühenden Pflanze zu werden, lehrt uns die Natur, dass wichtige Dinge Zeit brauchen, um zu wachsen und sich zu entwickeln.
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